Tatami
Tatami gehören zu den prägenden Elementen der japanischen Architektur.
Tatami sind der klassische japanische Fußbodenbelag.
Traditionelle Tatami bestehen aus einer Decklage aus Binsen und einer Füllung aus Reisstroh.
Tatami sind keine Matratzen, sondern ein Fußbodenbelag, der sehr viel härter als Futons oder Matratzen ist. Wenn Sie auf den Tatami schlafen möchten, sollten Sie zuerst einen Futon oder eine Matratze darauf legen. Vergleichen Sie die Tatami nicht mit Matratzen, sondern eher mit Parkett oder einem hochwertigen Teppich.
Tatami sind „das Maß der Dinge“ in der japanischen Architektur
vergleichbar mit dem Modulor oder mit dem deutschen Rohbaurichtmaß (Achtelmeter). In Japan wird die Größe von Räumen bzw. Wohnungen nicht in Quadratmetern angegeben, sondern in Tatami! Eine Tatami ist so groß, daß darauf zwei Personen sitzen können oder ein Mensch liegen. Das Standardformat der Tatami ist regional unterschiedlich, aber immer ist das Verhältnis der langen zur kurzen Seite 2:1.
Traditionelle japanische Tatami – natürlicher und ökologischer Fußboden.
Tatami werden aus gepreßtem Reisstroh hergestellt. Reistroh ist ein Nebenprodukt des Reisanbaus, das in riesigen Mengen anfällt und entsprechend große Mengen CO² bindet. Das CO² wird also dauerhaft aus dem Kreislauf genommen und gelangt nicht als klimaschädliches Gas zurück in die Atmosphäre.
Tatami leben und atmen. Durch die Fähigkeit des Strohkerns, Feuchtigkeit aus der Luft zu speichern und wieder abzugeben, tragen Tatami auf natürliche Weise zur Regulierung des Raumklimas bei.
Die Oberfläche besteht aus Igusa-Binsenmatten. Das Material dafür stammt ausschließlich aus ökologischem Anbau in Japan. Neue Tatami sind grün und haben einen intensiven aromatischen Geruch nach Binsen. Mit der Zeit verändern die Tatami ihre Farbe ins Gelbliche. Direkte Sonneneinstrahlung fördert diesen Prozess.
Moderne Tatami für besondere Anwendungen, aus Spezialmaterial und in Sonderformaten.
Mögliche Kernmaterialien:
- Zedernspäne – eine Art gepreßter Holzwolle. Die Späne sind – wie das Reisstroh – ein Nebenprodukt, das in der Holzwirtschaft anfällt. Genau wie beim Reisstroh hat die Verwendung von Holzspänen einen positiven Einfluß auf die CO2-Bilanz und auf das Raumklima. Die Zedernholzmatten enthalten ätherische Öle, die einen aromatischen Duft verströmen und Schimmel, Insekten usw. fernhalten.
- „Fiberboard“– verschiedene Faserplatten. Je nach Dicke und Materialzusammensetzung auch zur Verlegung auf Fußbodenheizung
- Schaumstoffe – das preiswerteste Material für Tatami, verschiedene Dicken sind möglich. Hier entfallen aber die ökologischen Vorteile.
- Filz aus Polyesterfasern – besonders geeignet für sehr leichte und dünne (bis 14 mm) Tatami (Unit Tatami)
- Kombinationen dieser Materialien